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AutorenbildWandermeile

Cisa Pass


Nach meiner Woche Daheim bin ich gut wieder in den Süden gereist. Da ich über Zürich reisen muss bin ich neun Stunden unterwegs bis ich in Fornovo di Taro ankomme. Bei der Ankunft gibt es einen Adrenalinschub, da ich die Zugtüre nicht öffnen kann. Eine Reisende kommt mir blitzschnell zu Hilfe. Hanspeter, der mich auf dem Perron abholt, macht sich schon Sorgen wo ich bleibe. Bei leichtem Nieselregen machen wir uns auf nach Sivizziano. Wir laufen die zwei Stunden alles der Strasse entlang. Hanspeter hat viel zu erzählen von seinen Wandertagen durch die Toskana und ich auch von Daheim, wie es den Mädchen geht und sonst das Neuste. Die Zeit vergeht schnell und um 19 Uhr sind wir im vorbestellten Bed&Breakfast in Sivizziano. Am nächsten Morgen jagt uns die Sonne früh aus den Federn und gleich zum Start gibt es zwei Flüsse zu durchqueren. Dies geht gut ohne die Schuhe auszuziehen, da andere Pilger grosse Steine in den Fluss gelegt haben. Der Wanderweg ist sehr dreckig und der lehmige Boden klebt an den Schuhen. Wir steigen stetig und in Cassio, wo wir übernachten, sind wir schon auf 815 m, das heisst 700 Höhenmeter gestiegen. Am Abend finde ich eine Zecke an meinem Bein. Wieder gibt es früh Tagwach und nach einem feinen Frühstück sind wir um 7.00 schon sulla strada. Der Himmel ist wolkenlos. Perfektes Wetter für in die Berge. Unser Wanderweg führt durch hohes Gras, Unterholz und durch den Wald. Schon vor dem Mittag finde ich wiederZecken an meinen Beinen. Vier sind es diesmal. Operation Pinzette findet gleich auf dem Wanderweg statt. Unser Weg führt durch blühende Wiesen. Kleesorten aller Art, Margeriten und Salbei. Ich mache viele Fötelis. In Berceto kaufen wir schon für den nächsten Tag ein. Morgen durchqueren wir kein Dorf mit einem Lebensmittelladen. Nach unserem Grosseinkauf steigen wir weiter steil aufwärts. Zwei Kilometer unterhalb des Cisapasses übernachten wir in einem Ostello. Fausto, der Herbergsleiter ist auch noch der Förster in der Umgebung. Das Ostello befindet sich in einem alten Haus des Staates. Da es etwas kalt ist im Aufenthaltsraum zünde ich das Feuer im Ofen an. Später kommt Faustos Frau und kocht ein wunderbares Abendessen. Ich schlendere zur Küche und schaue neugierig hinein. Fausto lacht und witzelt, dass ich sicher italienisches Blut habe. Warum, frage ich erstaunt. Ich sei neugierig, habe den Ofen eingefeuert ohne zu fragen, ein Durcheinander mit meinen Sachen und rede italienisch.So witzelt er den ganzen Abend. Es treffen noch andere Pilger ein, zwei Italiener und fünf Franzosen. Wir essen Safranteigwaren mit Speck, Poulet mit Salat und Brot und zum Dessert verschiedene Frischkäse mit Honig und Konfitüre. Es ist ein warmer ( dank meiner Feuerung), gemütlicher Abend. Der nächste Morgen ist regnerisch. Schade, da wir heute eine lange Etappe über Pässe und Bergrücken vor uns haben. Auf dem Cisapass sind wir vor der Öffnung der Bar und so geht es ohne Kaffee weiter. Die Aussicht über die bewaldeten Berge und auch auf die Autobahn Parma-Rom sind auch bei Regen eindrücklich. Heute gibt es 1200 Höhenmeter zu vernichten aber auch 600 aufzusteigen. Wir laufen auf 2000 jährigen Handelspfaden. Die Steine sind vom Regen glitschig und zum Glück passiert nichts als Hanspeter ausrutscht und stürzt. Die Wanderung ist lang aber sehr abwechslungsreich. Wir durchqueren Dörfli, wo es scheint, dass die Zeit stehengeblieben ist, verwunschene Wälder und Flüsse. Im Laufe des Tages bessert sich das Wetter und es ist ein Gemisch aus Wolken und Sonne. In Pontremoli im Kloster der Kapuziner werden wir freundlich aufgenommen und bekommen ein sauberes Bett. Wir sind müde aber zufrieden und voller schöner Eindrücke.

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